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Philomena – eine Mutter sucht ihren Sohn

Philomena CoverPhilomena ist ein bewegendes britisches Filmdrama, bei dem eine fast 70-jährige Frau sich auf die Suche nach ihrem damals adoptierten Sohn macht. Gemeinsam mit einem Journalisten findet die ältere Dame ihren Weg. Dabei schaffen Regisseur und Produzenten eine gelungene Harmonie aus tragischen Gefühlen und dem typischen britischen Humor. Die komplette Geschichte basiert auf einer wahren Buchvorlage.
Daten & Fakten
  • Erscheinungsjahr: 2013
  • Spielzeit: 98
  • Altersfreigabe: FSK 6
  • Genre: Biografie, Komödie, Drama
  • IMDB: 7.6 / 10 (103593)
  • Metascore: 77 / 100

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Handlung und Hintergrund zu Philomena

Philomena Lee ist eine bereits pensionierte Krankenschwester und birgt ein großes Geheimnis. Ihrer Tochter gesteht sie plötzlich, dass sie noch einen älteren Bruder hat. Vor 50 Jahren wurde dieser unehelich mit dem Namen Anthony geboren und anschließend zur Adoption freigegeben. Im streng katholischen Irland galt ein uneheliches Kind als große Sünde und musste entsprechend bestraft werden. Aus diesem Grund schickte man Philomena in ein sogenanntes Magdalenenheim, in dem sie ihr Kind zwar bekam aber anschließen 4 Jahre lang Zwangsarbeit ableisten musste, um die Kosten für die Entbindung zu tragen. In dieser Zeit stand sie unter dem Einfluss strenger Nonnen, begann später jedoch ihr eigenes Leben. Oft dachte sie an ihren Sohn zurück und konnte ihn aus eigener Kraft nicht ausfindig machen. An seinem 50. Geburtstag brach sie ihr Schweigen und erzählte alles ihrer Tochter Jane. Diese steht in Kontakt mit dem BBC-Reporter Martin Sixsmith, der später bei der Suche helfen und gleichzeitig darüber berichten möchte. Auch die Chefredakteurin eines Boulevardmagazins ist sofort hilfsbereit, finanziert die Recherche und will später die Geschichte natürlich veröffentlichen.

In dem Kloster sind jedoch keine Unterlagen zur Adoption mehr vorhanden. Ein Brand habe diese zerstört, der scheinbar absichtlich gelegt worden ist. Im Dorf berichtet man sich davon, dass einige Kinder gegen enorme Geldbeträge sogar in die USA vermittelt wurden. Reporter Sixsmith und Philomena machen sich also auf den Weg nach Washington. Ihr Sohn Anthony befand sich tatsächlich in den USA und wurde in Michael A. Hess umbenannt. Er galt als Berater des Präsidenten, war jedoch homosexuell und ist schon im Jahre 1995 an AIDS verstorben. Philomena steckt in großer Trauer, ihn nicht mehr persönlich kennenzulernen, will jedoch sein Umfeld befragen. Dabei stellt sich heraus, dass Sixsmith selbst als Korrespondent im Weißen Haus tätig war und Anthony bereits begegnete.

Eine weitere Ansprechpartnerin ist Mary, die ebenso im Kloster geboren und gemeinsam mit Anthony als Kleinkind adoptiert wurde. Darüber hinaus lernen sie Anthonys früheren Lebensgefährten Pete Olsson kennen. Er will zunächst nichts mit den beiden zu tun haben und Philomena denkt, sein Sohn habe sich nie für seine irischen Wurzeln interessiert. Später findet sie genau das Gegenteil heraus. Sie lässt sich Videos zeigen und erfährt, dass auch er kurz vor seinem Tod noch auf der Suche nach seiner leiblichen Mutter war – genau in jedem Kloster in Irland, wo er sich überraschenderweise sogar beerdigen lies. Philomena reist also mit dem Reporter zurück nach Irland und besucht erneut das Kloster. Die damals verantwortliche Schwester Hildegard bezichtigt sie immer noch als Sünderin und stelle deshalb keinen Kontakt zwischen ihr und Anthony her. Philomena vergibt ihr letztlich und willigt ein, dass ihre Lebensgeschichte öffentlich gemacht wird.

 Der Film Philomena basiert auf einer wahren Begebenheit und orientiert sich an dem Buch „The Lost Child of Philomena Lee“ von Martin Sixsmith. Der Film wurde in Zusammenarbeit mit der BBC produziert und feierte im August 2013 Weltpremiere. Deutscher Filmstart war für den Februar 2014 vorgesehen.

Besetzung

RolleSchauspieler
Philomena LeeJudi Dench
Martin SixsmithSteve Coogan
Sally MitchellMichelle Fairley
Philomena, jungSophie Kennedy Clark
JaneAnna Maxwell Martin
Schwester HildegardBarbara Jefford
MaryMare Winningham
DavidCharles Edwards
Pete OlssonPeter Hermann
Kate SixsmithSimone Lahbib

Trailer

Man sieht der alten Damen Philomena ein recht betagtes und vor allem bewegtes Leben an. Genau diesem Leben will sie in einem kleinen Detail nachgehen – sie sucht ihren damals zur Adoption freigegebenen Sohn. Im Trailer bekommst du einen ersten Eindruck von ihrer spannenden und doch herzergreifenden Geschichte:

Kritik und Zuschauermeinungen

Regisseur Stephen Frears spielt in Philomena mit starken Gefühlen und dezenter Ironie. Die Hauptdarstellerin Judi Dench ist dabei in Hochform auf der Leinwand zu sehen, beschreiben sowohl Kritiker als auch Zuschauer. Das Drama behält den britischen Humor, versteckt subtile Gesellschaftskritik und berührt das Herz der Zuschauer. Nicht umsonst ist der Streifen zum Publikumsliebling auf vielen Festivals geworden. ZEIT ONLINE beschreibt den Film als heitere Tragödie und weist doch auf die böse Wirklichkeit hin, aus der der Film stammt. Die Kritiker beschreiben es förmlich ein Wunder, dass man bei diesem Film nicht nur mit seinen Tränen kämpft, sondern Passagen zum Lächeln hat. Alles in allem entsteht ein amüsanter Roadmovie, mit britischen Slapstick, wie er im Buche steht. Zudem ist Hauptdarstellerin Judi Dench nicht umsonst in ihrer Rolle für einen Oscar nominiert gewesen.

Manche Kritiker loben Regisseur Stephen Drears dafür, wieder zu seiner alten Form gefunden zu haben (Die Queen), nachdem er bereits mit Lady Vegas ein weniger beliebtes Stück veröffentlicht hatte. Der trockene Humor und die großen Gefühle sind beides Standbeine, die in jeder Kritik ihren Platz finden. Außerdem ist Steve Coogan ein perfekt harmonierender Gegenspieler zur weiblichen betagten Hauptdarstellerin. Die Zuschauer sind begeistert und auch etwas erschrocken von ihren nahezu zynischen Kommentaren, ihrer naiven Schwärmerei für Liebesromane und für ihre Stärke, den Nonnen später sogar noch vergeben zu können. In vielen Bewertungen konnte der Streifen fast die volle Punktzahl abräumen. So auch in der Cinema Kritik oder der Filmstarts Kritik.

Auszeichnungen

Der Film Philomena hat mehrere Auszeichnungen und Nominierungen erhalten. So gab es beispielsweise den Preis für das beste Drehbuch auf den Internationalen Filmfestspielen in Venedig 2013. Außerdem ging der Satellite Award und auch der BAFTA Award an Steve Coogan und Jeff Pope für das beste adaptierte Drehbuch. Weitere Auszeichnungen, beispielsweise der Brian Award oder der Interfilm Award folgten.

Ebenso interessant sind die vielen Nominierungen. Allein in vier Kategorien war der Film bei der Oscarverleihung 2014 nominiert worden. Darunter als bester Film, als beste Hauptdarstellerin, für die beste Filmmusik und das beste adaptierte Drehbuch. Weitere Nominierungen gab es für:

  • Golden Globe Awards 2014
  • British Academy Film Awards 2014
  • British Independent Film Awards 2013
  • Satellite Awards 2013
  • Europäischer Filmpreis 2014

Interviews und die echte Philomena

Auf der Premiere zu Philomena haben die beiden Hauptdarsteller ein Interview gegeben. Hier sprechen sie mehr über ihre Rollen und über ihre Gefühle zum Film beziehungsweise zur gemeinsamen Arbeit am Set.

Natürlich ist Judi Dench nur eine Schauspielerin, bringt ihre Gefühle jedoch glaubhaft rüber. Aber wie geht es der echten Philomena Lee, die damals ihren Sohn weggeben musste und Zwangsarbeit in einem irischen Kloster abgeleistet hat? Das folgende Video zeigt die wahre Person hinter der Geschichte und ihre Tochter Jane:

Schauspieler und Schriftsteller genau nebeneinander – im nächsten Video siehst du ein Interview mit dem Darsteller Steve Coogan und dem wahren Journalisten Martin Sixsmith, der die Geschichte der Philomena veröffentlichte:

Trivia / Sonstiges

  • Die als Home Movies gezeigten Szenen wurden teilweise extra für den Film gedreht, während manche auch den echten Sohn von Philomena zeigen.
  • Anthony besuchte vor seinem Tod dreimal das Kloster auf der Suche nach seiner Mutter. Dreimal belog ihn Schwester Hildegard, um die Akten weiterhin geheim zu halten.
  • Der Film löste in England einen enormen Wirbel aus. Stephen Frears würde ihn sogar gern dem Papst zeigen und damit eine Modernisierung im katholischen Denken anregen.
  • Sohn Anthony ließ sich mit dem Hintergedanken wirklich in Irland beerdigen, damit ihn seine Mutter finden kann.
  • Martin und Philomena sind im Film unterwegs, während sie plötzlich an einer katholischen Kirsche anhalten. Der Name dieser Kirche ist St. Anthony‘s Catholic Church.

Fazit

Philomena ist nicht nur ein gefühlvoller und satirischer Film. Zuschauer sind besonders bewegt, da es sich um eine wahre Begebenheit handelt. Die Einzelheiten sind ziemlich klar beschrieben, die Darsteller mehr als gut gewählt und der britische Humor geht bei all dem Ernst nicht verloren. Es scheint ein Drahtseilakt zwischen all der Schwere des Herzens auch ironische Momente und witzige Szenen zu schaffen. Dem Regisseur ist es jedoch gelungen. Es entsteht ein wirklich rundes Werk, das sowohl Kritiker als auch Zuschauer in seinen Bann zieht. Wer sich also für wahre Geschichten begeistern kann und Einzelschicksale verfolgt, darf dieses auf keinen Fall verpassen.

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